Die benötigten Stämme für das Skelett des Hauses stammen zum größten Teil von unserem Grundstück. Die knapp 2000 qm sind vorrangig mit Kiefern und Birken von maximal 70 Jahren Alter bewachsen. Im Unterholz wächst bereits die folgende Generation von Eschen, Eichen, Eiben und Stechpalmen heran. Durch das Fällen von ca. 50 Bäumen haben wir Platz für das Haus, einige Obstbäume und unbewaldete, sonnige Gartenfläche geschaffen.
Nach dem ersten Winter hatten wir gut zwei drittel der benötigten Kiefernstämme zusammen, dazu einige Birken (Bretter für Möbel / Brennholz) und Baumaterial für einige Meter Benjeshecke. Dabei konnten wir den Waldcharakter des Geländes erhalten.
Gefällt haben wir im Handbetrieb, d.h. meist mit Zweimannsäge, Axt und Fällkeil. Um möglichst gutes Bauholz (wenig Risse, resistent gegen Pilz und Insektenbefall) zu bekommen, haben wir im Winter und vorrangig bei abnehmendem Mond die Axt geschwungen. Das Fällen in Handbetrieb dauert zwar durchaus länger als mit der Motorsäge, bietet aber die Möglichkeit sich zu unterhalten und den Wald samt seine Bewohner wahrzunehmen. Auch kann man hören wenn der Baum zu fallen beginnt oder aufkommender Wind droht diesen in eine ungünstige Richtung zu drücken. Es läuft naturgemäß alles etwas langsamer und bedachter ab. Auch wird lediglich Butterbrot statt Benzin verfeuert. Letztendlich ist das manuelle Fällen nachhaltig und wir empfinden es außerdem als romantisch und sicher.
Die langwierige Arbeit ist sowieso das Aufräumen. Um beim Ablängen Spannungen aus dem Stamm zu nehmen, also ein Klemmen der Säge oder das vorzeitige Abbrechen des Stammes zu verhindern, haben sich Hebel und Wagenheber zum "aufbocken" bewährt. Gerückt haben wir die Stämme mit Muskelkraft und Seilzug.
Geschält wurden die Bäume zeitnah im Laufe des Frühlings. Das frühzeitige Schälen hat insbesondere bei Lagerung im Wald einige Vorteile. Das Einnisten von Käferlarven unter der Rinde und die Blaufärbung von Kiefernholz wird verhindert. Beides greift die Holzsubstanz zunächst zwar nicht an, begünstigt aber wohl den Befall durch andere Pilze oder den Nagekäfer. Außerdem trocknen die Stämme schneller. Bei geschälten Stämmen können während des Trocknens laut alter Zimmermannsliteratur allerdings vermehrt Risse auftreten. Je nach Lagerung verwittern die Stämme natürlich auch und sehen nicht mehr so schön aus wie frisch geschält. Gelagert haben wir die Stämme auf Paletten oder quer liegenden Stämmen und darüber einfache Planen gespannt.
Im nah gelegenen Sägewerk wurden rund 7 Festmeter Kiefernstämme zu Bretter und Bohlen verarbeitet. Diese werden unter Anderem zum Verschalen des Daches benötigt. Auch einigen Birken sind zu Brettern geworden und könnten später einmal Möbel werden.
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